Autorin Sarah Malhus im Interview zum Crowdfunding zu Projekt Barde – der Arbeitstitel ihres Fantasy-Romans „Von Fabelwesen und Königen – Aus dem Leben eines Barden“. Foto: Jens Bicker
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Sarah Malhus im Interview: Crowdfunding für Projekt Barde

Sechs Kurzgeschichten, zwei Gedichte und ein Fahrplan zum Herausgeben von Anthologien – so viele Veröffentlichungen kann Autorin und Herausgeberin Sarah Malhus bereits für sich verzeichnen. Darunter eine („What the Hel?“) komplett in Eigenregie via Selfpublishing. Sarah ist also bereits längst ein „alter Hase” in Sachen Schreiben und Veröffentlichen. Dennoch wagt sie sich jetzt für ihren Debütroman an einen neuen Veröffentlichungsweg. Statt zuerst zu veröffentlichen und dann zu hoffen, dass sie auch genügend Exemplare verkauft, macht sie es einfach andersherum: Crowdfunding soll es sein für Projekt Barde – der Arbeitstitel des Fantasy-Romans „Von Fabelwesen und Königen – Aus dem Leben eines Barden“. Dass das nicht das einzig Besondere an diesem Buch ist, verrät sie im Interview.


Interview mit Sarah Malhus zum Crowdfunding für Projekt Barde -- mittelalterliche Low Fantasy, gemischt mit Slice of Life, voller Musik
Autorin Sarah Malhus (Foto: Jens Bicker)

„Das Tempo gibt der Esel vor und die Geschichten die Menschen, die Aramil unterwegs trifft.”

– Sarah Malhus, Autorin Von Fabelwesen und Königen

Das Interview mit Sarah Malhus

Liebe Sarah, erzähl uns ein wenig über Projekt Barde: Was erwartet die Lesenden? Wem könnte es gefallen?

Sarah Malhus: Mein Buch „Von Fabelwesen und Königen – Aus dem Leben eines Barden“ handelt von Aramil Flitterer. Die Themen Freundschaft, (queere) Liebe, Hoffnung und Hilfsbereitschaft bilden das Hauptthema der Geschichte. Wer Abenteuer, aber auch gemütliche Abende in der Taverne mag, ist hier genau richtig. Wer mit Aramil unterwegs ist, begegnet allerhand Fabelwesen, hat einen Esel als besten Freund (eigentlich ist Herr von Grau der heimliche Held der Geschichte!) und sieht sich Herausforderungen gegenüber, die man nicht aller Tage hat (der König braucht ein Schlaflied!).

Ich wage mal zu behaupten, dass das Buch allen gefällt. Meine Testlesenden lesen alle unterschiedliche Genres und waren durchweg begeistert vom Barden. Das macht mir Hoffnung in Bezug auf die Meinung des breiten Publikums 😀

Das Buch ist in den Genres Low Fantasy und Slice of Life angesiedelt, was bedeutet, dass das Setting eher mittelalterlastig ist und man einen Einblick in das alltägliche Leben des Protagonisten hat. Also kein hektisches Reisen von A nach B nach C und einer epischen Schlacht am Ende. Das Tempo gibt der Esel vor und die Geschichten die Menschen, die Aramil unterwegs trifft. 

Du hast dich entschieden, für die Veröffentlichung von Projekt Barde den Weg des Crowdfundings zu gehen. Wie kam es dazu?

Von Anfang an hatte ich klare Vorstellungen von der Gestaltung des Barden. Und da das Buch einen ungewöhnlichen Genremix hat, wusste ich nicht, ob ich mit ihm Erfolg bei einem Verlag haben würde. Da ich bereits einige Anthologien im Selfpublishing herausgebracht habe, war die Hürde, den Barden ebenfalls im Selfpublishing herauszubringen, nicht ganz so hoch. Und da Selfpublishing aber recht teuer ist – wenn man wie ich so ziemlich jede Dienstleistung mitnimmt, die es gibt –, kam recht schnell die Idee des Crowdfundings auf. Andere Schreibende wie I.B. Zimmermann, Ann-Kathrin Karschnik und Michaela Harich haben in jüngster Vergangenheit erfolgreich ihre Bücher gecrowdfunded, das hat mir Mut gemacht.

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Einen Roman zu schreiben, ist eine großartige Leistung – ein Crowdfunding auf die Beine zu stellen, vermutlich nicht weniger herausfordernd. Hattest du Unterstützung oder hast du alles alleine konzipiert und erstellt?

Bei der Konzepterstellung für das Crowdfunding habe ich mir Zeit gelassen. Auch, weil ich mich selbst testen wollte, ob ich überhaupt die Planungsphase überstehe. Ich habe eine Exceltabelle erstellt, Angebote eingeholt, rumgerechnet, die sog. Level (Crowdfunding-Pakete) zusammengestellt und simuliert, wie ich das Ganze so attraktiv wie möglich gestalte. Das Ergebnis kann man auf meiner Projektseite auf Startnext sehen. 

Hilfe hatte ich von Ann-Kathrin Karschnik a.k.a. Kuddel, die sich meine Kalkulation mehrmals angesehen und mir hilfreiche Ratschläge gegeben hat. Das war sehr hilfreich! Zudem stand mir Roxane Bicker stets mit einem Blick von außen zur Seite.

Für Projekt Barde hast du dir ein tolles Team an Dienstleistenden zusammengestellt. Wie kam es zu genau dieser Konstellation an Menschen?

Eine Lineart Illustration eines Lagerfeuers von Künstlerin luriusa für Projekt Barde
Eine Illustration von Künstlerin luriusa für Projekt Barde

Mit Blick auf die Veröffentlichung des Barden habe ich im Oktober 2021 meine Kurzgeschichte „What the Hel?” herausgebracht, um den ganzen Ablauf einmal mit 60 Seiten zu erleben, bevor ich mich an 400 wage. Dabei habe ich das erste Mal mit Juliana Fabula und Laura Stadler zusammengearbeitet. Es lief alles absolut reibungslos, die Kommunikationswege waren kurz und beide sind sowieso großartige Menschen, was das Ganze noch besser gemacht hat.

Die Künstlerin luriusa hat sich damals auf meinen Aufruf auf Twitter gemeldet, als ich wen gesucht habe, der mir den Barden zeichnen kann. Ganz ehrlich, sie gebe ich nie wieder her! Ihre Werke, egal was es ist, sind ungemein eindrucksvoll.

Martina, ihres Zeichens Landkartenillustratorin, wurde mir von Anke Bergmann, einer befreundeten Autorin empfohlen.

Und zu dir, Lily, bin ich gekommen, weil ich dich in „Hic sunt dracones” mitveröffentlichen durfte und so wusste, dass du auch Lektorin bist. Ich hatte ein gutes Gefühl, was dich und den Barden angeht und ich freue mich schon sehr auf unser gemeinsames Lektorat, das uns quer durch Baldern führen wird.

Der Roman ist in 15 ineinander verwobenen Kurzgeschichten erzählt. Hast du diese außergewöhnliche Struktur bewusst gewählt oder hat es sich so ergeben?

Nachdem ich mein Erstlingswerk (das in der Schublade vor sich hin vegetiert) beendet hatte, schrieb ich erstmal nur Kurzgeschichten, weil ich nichts neues Großes anfangen wollte. Als mir dann der Barde in den Sinn kam, stand relativ schnell fest, dass er selbst die Geschichte erzählen wird. Und da Barden ihre Geschichten üblicherweise im Ganzen zum Besten geben, war das beste Kapitelformat die Kurzgeschichte. So war die Umgewöhnung von Kurzgeschichten hin zum Roman nicht ganz so krass. Es ist also halb bewusste Entscheidung, halb Fügung, dass der Roman so aufgeteilt ist. 

Es findet sich bereits im Titel: Musik spielt eine große Rolle in Projekt Barde. Auch in deinem eigenen Leben?

Auf jeden Fall! Als Kind habe ich Pop gehört, bis ich mit 13/14 MTV entdeckte. Das erste Musikvideo, das ich jemals gesehen habe, war „In the end” von Linkin Park. Seitdem schlägt mein Herz für Metal. Von dort war der Weg zu Mittelalterrock – und zu meiner Lieblingsband In Extremo – nicht mehr weit. Ich höre vom Aufstehen bis zum Schlafengehen Musik, bei mir ist es wirklich selten still. Ich kann mich in Gitarrenriffs verlieren und liebe es, wenn mir auf Konzerten der Bass durch Mark und Bein geht. Ich glaub, das beantwortet die Frage, oder? ^^

Wenn wir noch mehr von Sarah Malhus lesen möchten: Was ist von dir als Autorin und Herausgeberin bislang erschienen – und hast du einen ganz persönlichen Tipp?

Mich kann man in einigen Anthologien finden. Meine persönlichen Lieblinge sind dabei meine Geschichte in „Das Dampfbein schwingen“ und „What the Hel?“.

  • Kurzgeschichte „Der Spiegelmörder“ in der Anthologie „München Legenden“ der Münchner Schreiberlinge
  • Kurzgeschichte „Zahltag“, Anthologie „Kürbisgemetzel“ der Münchner Schreiberlinge (auch Mit-Herausgeberin)
  • Gedicht „Herz“, Anthologie „Wanderpfade der Liebe“ der Münchner Schreiberlinge
  • Kurzgeschichte „Die Entdeckung der Rima Hadley“, Anthologie „Das Dampfbein schwingen“ des Verlags ohneohren
  • Kurzgeschichte „What the Hel?“ (SP über BoD)
  • Kurzgeschichte „Auszeit unter wid(d)rigen Bedingungen“ und Gedicht „Jagd“, Anthologie „Dunkle Nächte, stade Zeit.“ der Münchner Schreiberlinge
  • Kurzgeschichte „Die Ampel“, Spenden-Anthologie „Again and Again“

Eine Fee mit einem Zauberstab steht vor dir, die alles möglich machen kann, was du dir vorstellst: Was wünschst du dir für Projekt Barde?

Ich wünsche mir für den Barden, dass ihn möglichst viele Leute entdecken und mit ihm auf Reisen gehen. Ein Buch lebt davon, gelesen zu werden. So wie Aramil die Geschichten der Menschen erzählt, die er trifft, würde ich mich freuen, wenn er selbst in aller Munde wäre. Also, liebe Fee, ich hoffe, du hast Reichweite in deinem Repertoire!

Vielen Dank für das Interview, liebe Sarah! Ich wünsche dir allen Erfolg mit dem Crowdfunding von Projekt Barde – und freue mich schon sehr auf unsere Zusammenarbeit im Lektorat!

Cover-Mockup Projekt Barde (Von Fabelwesen und Königen - Aus dem Leben eines Barden") für Print und E-Book. Covergestaltung: Juliana Fabula

Klappentext Projekt Barde

»Wenn du Barde werden willst, musst du dir bewusst machen, dass du kein eigenes Heim haben wirst. Du bist tagsüber auf der Straße und abends überall da, wo ein Barde Publikum findet.«

Ein Lagerfeuer, eine Gruppe Reisender und ein Barde mit einer Menge Geschichten.

Als Zwangsrekrut einer blutigen Schlacht entkommen, sucht der junge Aramil eine sichere Zuflucht. Diese findet er bei einer Instrumentenbauerin, die ihn aufnimmt und sein Interesse für Musik weckt. Mit nichts als einem Esel und einer Laute macht Aramil sich auf die Reise, um ein Leben als Barde zu führen. Dabei begegnet er Fabelwesen, unterhält Könige, knüpft außergewöhnliche Freundschaften und lernt, was Glück für ihn bedeutet. Nach und nach verweben sich einzelne Geschichten zu einer klangvollen Sage: Wie ein einfacher Barde das Schicksal eines gespaltenen Königreichs beeinflusst.

An Aramils Lagerfeuer ist immer Platz. Setz dich dazu und lausche seinen Erzählungen.

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Autorin Sarah Malhus (Foto: Jens Bicker)

„Die Themen Freundschaft, (queere) Liebe, Hoffnung und Hilfsbereitschaft bilden das Hauptthema der Geschichte. Wer Abenteuer, aber auch gemütliche Abende in der Taverne mag, ist hier genau richtig.“

– Sarah Malhus, Autorin „Von Fabelwesen und Königen

Überblick und Links

Titel: Von Fabelwesen und Königen – Aus dem Leben eines Barden
Autorin: Sarah Malhus
Projektstand: Crowdfunding-Phase
Erscheinungsdatum: voraussichtlich Q1/2023

Coverdesign & Buchsatz: Juliana Fabula
Lektorat: Lektorat Papiervogel
Korrektorat: Laura Stadler
Innenillustrationen: luriusa
Landkarte: Martina Nowak

Hier kannst du das Projekt unterstützen:

Link zur Website: https://sarahmalhus.de | Social Media: Facebook: @schreibmaid, Instagram: @schreibmaid, Twitter: @schreibmaid

Header-Foto: Jens Bicker

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