Online-Marketing im Selfpublishing: Verschiedene Kanäle im Überblick

„Um das Thema Marketing habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, darum kümmere ich mich, wenn das Buch veröffentlicht ist.” Nicht nur einmal habe ich im Zuge meiner Berufserfahrung diesen Satz, in den verschiedensten Varianten, schon gehört. Und während hier ein essentieller Punkt drinsteckt – das Wichtigste ist dein Buch –, so kann ich nur empfehlen, dein Marketing von Anfang an mitzudenken. Erst recht im Selfpublishing.

Dein Buchmarketing ist fester Teil deiner Selfpublishing-Reise, schon lange vor Release. Im besten Fall mit Plan. Und zwar wortwörtlich: Erstelle dir einen Marketing-Plan für dein Projekt, abgestimmt auf dein Buch, dein Genre, deine Zielgruppe – aber auch auf deine eigenen Bedürfnisse. 

Für einen ersten Überblick habe ich dir hier verschiedene Wege aufgelistet, wie du dein Buchmarketing online angehen kannst. Natürlich ist das nur ein ganz grober Abriss, und jeder dieser Kanäle hätte seinen eigenen Blogbeitrag verdient. Aber eins nach dem anderen …

Ein Überblick über verschiedene Kanäle für dein Online-Buchmarketing:

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: deine eigene Website

Hier laufen alle Fäden zusammen, hier finden Lesende Informationen über dich als Autor:in, über all deine Bücher und kommenden Veröffentlichungen und alles, was du sonst noch hinzufügen möchtest. Einen Blog? Die Möglichkeit, sich zum Newsletter anzumelden? Foto-Galerien, einen eigenen Buchshop, einen Veranstaltungs-Kalender …?

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: ein Autor:innen-Blog

Charakter-Steckbriefe, Interviews, Hintergrund-Informationen, Content Notes, ein alternatives Ende, wie alles begann, Ankündigungen … Dein Blog ist deine kreative Spielwiese, hält deine statische Website lebendig – und kann dazu beitragen, von neuen Lesenden über Suchmaschinen wie Google oder Pinterest gefunden zu werden.

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: ein Newsletter

Wie dein Blog, nur noch persönlicher! Wer sich für deinen Newsletter einträgt, gibt dir einen riesigen Vertrauensvorschuss, denn du landest bei der Person direkt im Postfach. Ein Newsletter macht dich zudem unabhängig von Algorithmen und sich ständig verändernden Social-Media-Kanälen.

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: dein Lead-Magnet

Huch, was ist das jetzt auf einmal? Ehemals als „Freebie” bekannt, heute im Online-Business aus rechtlichen Gründen oft 0-€-Produkt genannt: eine Kleinigkeit als Dankeschön, dass sich jemand in deinen Newsletter eingetragen hat – oft überhaupt erst der Anreiz dazu.

Auch als Selfpublishing-Autor:in hast du hier einige Möglichkeiten – denke zum Beispiel einmal an gelöschte Szenen, zusätzliche Kurzgeschichte, ein Rezept zum Buch, eine Audiodatei, in der du ein Kapitel vorliest … Was könnte die Leser:innen deines Romans besonders interessieren?

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: Social Media

Facebook, Instagram, Twitter, TikTok, LinkedIn … Auf welcher Plattform fühlst du dich am wohlsten, auf welche Plattform hast du so richtig Lust?

Aber auch, und diese Frage ist immer wichtig in deinem Buchmarketing: Wo ist deine Zielgruppe unterwegs, deine absoluten Wunsch-Leser:innen? Würdest du auf einer Plattform, auf der sich im beruflichen Kontext ausgetauscht wird, deine fantasievollen Vorlese-Märchen für Grundschulkinder vermarkten können?

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: Pinterest

Nein, ich habe Pinterest nicht etwa vergessen, bei Social Media mit aufzuzählen. Denn Pinterest ist kein weiterer Social-Media-Kanal, sondern eine visuelle Suchmaschine – in die man sich erst einmal ausführlich einarbeiten muss, wenn man sie nicht nur passiv (Moodboards für Schreibprojekte anyone?), sondern auch aktiv fürs eigene Marketing nutzen möchte.

Das kostet am Anfang mehr Zeit, zahlt sich aber langfristig aus: Während ein Instagram-Posting nur wenige Tage lang wirklich sichtbar ist, werden deine Pins noch monatelang gefunden. Wunderbar für eher Introvertierte, die sich von der lauten, wuseligen Social-Media-Welt gerne mal zurückziehen.

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: Twitch

Bis vor wenigen Jahren vor allem in der Gamer-Szene beliebt, seit der Pandemie auch unter Autor:innen angekommen. In Live-Streams sitzt du vor der Kamera, während deine Community per Chat mit dir quatschen kann.

Du kannst deinen Schreibprozess teilen, beim Co-Working Motivation finden und selbst motivieren, Lesungen abhalten, kreative Kooperationen mit anderen Streamer:innen starten, Talk-Runden zu bestimmten Themen veranstalten … Und ja, natürlich auch gamen. 

Marketing-Kanäle im Selfpublishing: Patreon

Eine Plattform, auf der Kreative von ihrer Community durch einen monatlichen Geldbetrag unterstützt werden – und ihnen im Gegenzug dazu ausschließlich für sie erstellte Inhalte liefern.

Wenn du Lust auf Patreon hast, ist die Plattform nicht nur eine Möglichkeit, ein wenig Geld dazuzuverdienen, sondern über deinen Content eine enge Beziehung zu deinen Lesenden aufzubauen. Denn wer dich auf Patreon abonniert, das müssen richtige Fans sein – die auf jede neue Buchveröffentlichung von dir hinfiebern. 

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Buchmarketing – alleine durchbeißen oder Unterstützung holen?

„Ok, also eine Website, muss ich dann auch bloggen, brauche ich einen Newsletter, wie geht überhaupt technisch, omg, was ist eigentlich mit der DSGVO, man darf gar nicht mehr Freebie sagen, lesen die Leute das überhaupt, sind jetzt nicht eh alle auf TikTok, omg, ich traue mich nicht vor die Kamera, wer hat denn überhaupt so viel Zeit …” 

Tiieef durchatmen. 

Wenn dir beim Durchlesen dieses Blogbeitrags angesichts all der Möglichkeiten (und das waren noch nicht einmal alle) ein wenig schwindlig wurde und du dich fragst: „Und das muss ich ALLES machen?!” …

→ Nein, du musst selbstverständlich nicht auf allen Hochzeiten tanzen. ←

Wenn du nicht mehrmals pro Woche Fotos und Texte erstellen, Storys posten und mit deiner Community aktiv interagieren möchtest, dann wirst du lieber einen großen Bogen um Instagram machen wollen.

Wenn du dich live vor der Kamera nicht wohlfühlst, ist Twitch nicht dein Kanal.

Wenn dir Video-Content nicht liegt, erst recht nicht möglichst kurze Videos, wirst du mit TikTok wohl nicht warm werden.

Such dir eine kleine Handvoll Bausteine aus, auf die du wirklich Lust hast, die als Gesamtes gut ineinandergreifen, die zu deiner Zielgruppe passen – und die du vor allem mit deinen zeitlichen und mentalen Ressourcen gut bespielen kannst. Lieber mit Freude und gesundem Menschenverstand wenige Kanäle gut bespielen als möglichst viele Kanäle nur irgendwie, Hauptsache irgendwo irgendwas veröffentlicht …

Wie geht es dir mit deinem Buchmarketing? Gehst du ganz darin auf oder schwirrt dir davon eher der Kopf? Würdest du dir manchmal ein wenig Unterstützung dabei wünschen? Bei Lektorat Papiervogel hast du mehrere Möglichkeiten

Du möchtest mehr darüber erfahren, wie ich dir bei deinem Buchmarketing helfen kann?